Auch Studie belegt Handlungsbedarf: 44% von befragten Pflegekräften orten steigende Gewalt und Aggressionen
Am Samstag haben sich im Klinikum Kirchdorf tumultartige Szenen einer türkischen Großfamilie mitsamt Morddrohungen abgespielt. Sogar ein Großeinsatz der Polizei war notwendig, um die Randalierer aus dem Spital zu entfernen. Der Linzer Sicherheits- und Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml fordert: „Spitalsträger und die Gesundheitslandesrätin müssen gemeinsam für bessere Sicherheitsvorkehrungen in den oberösterreichischen Krankenhäusern sorgen!“ Raml spricht sich neben verstärkten Schutzmaßnahmen auch für eine Verschärfung des Strafrechts bei Angriffen gegenüber Spitalspersonal aus. „Wer anderen Menschen hilft, hat sich besten Schutz des Strafrechts verdient. Es ist sehr besorgniserregend, dass die Helfer solchen Gefahren ausgesetzt sind. Deshalb müssen schnell konsequente Maßnahmen geschaffen werden!“
Der Gesundheitsstadtrat ruft in Erinnerung, dass Gewalt in Spitälern keine Einzelfälle sind: „Laut einer heurigen österreichweiten Studie zu Gewalt in Krankenhäusern gaben 44 Prozent der befragten Pflegekräfte an, dass Aggression und Gewalt durch Patienten gegen sie zugenommen haben. 77 Prozent waren selbst betroffen. 60 Prozent davon waren Beleidigungen, Beschimpfungen und Drohungen ausgesetzt, 17 Prozent erlebten sogar körperliche Gewalt. Da kann man nicht zur Tagesordnung übergehen.“ Auch ungebetene Eindringlinge in Krankenhäuser gibt es leider immer wieder: Im ersten Lockdown letztes Jahr wollten beispielsweise türkische Frauen die Notausgangstüre im Kepler Universitätsklinikum für ihre männlichen Besucher trotz strengem Besuchsverbot aufspreizen, was zu verstärkten Polizeistreifen rund um das Areal führte.