Klitsch zu 20 Jahre Lentos: FP fordert breitenwirksameres Angebot

Wir müssen wieder Politik machen für die vielen und nicht für die wenigen an den Rändern

Heute Abend wird im Lentos das zwanzigjährige Bestehen des Museums an der Donau gefeiert. Die Feierlaune hält sich bei den Linzer Freiheitlichen angesichts der ausbleibenden Besucher bei Zuschussbedarf in Millionenhöhe allerdings in Grenzen. FP-Kultursprecherin GR Ute Klitsch plädiert dafür, künftig stärker auf breitenwirksameres Programm zu setzen: „Kultur kostet, das ist keine Frage. Eine vertretbare Kosten-Nutzenrelation darf aber auch nicht außer Frage gestellt werden. Die Museumsleitung muss ein Kunstprogramm für breitere Bevölkerungsschichten konzipieren, damit mehr Besucher profitieren und gleichzeitig weniger Steuergeld notwendig ist. 2021 waren 3,8 Millionen Euro städtische Subvention bzw. 194 Euro Steuergeld pro Ticket notwendig, um den Betrieb des Lentos überhaupt am Laufen zu halten“, erklärt Klitsch.

Die Linzer Freiheitlichen wollen, dass sich das Lentos mehr dem realen Kunst- und Kulturbedürfnis der Linzer und unseren Gästen anpasst. Die seit Jahren ausgestellten Exponate waren zu sehr auf Randgruppen ausgerichtet und trafen ganz offensichtlich den Geschmack und die Wünsche der Linzer viel zu wenig. Laut Klitsch solle sich die zuständige ÖVP-Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer an Kanzler Nehammer orientieren, die in seiner „Rede zur Zukunft der Nation“ folgendes angekündigt hat: „Wir müssen wieder Politik machen für die vielen und nicht für die wenigen an den Rändern.“


Klitsch regt deshalb an, den Fokus breitenwirksamer Künstler weiter auszubauen: „Das Lentos könnte – wie schon 2008 vorgezeigt – wieder eine Ausstellung über den berühmten Künstler Oskar Kokoschka avisieren. Auch die Ausstellungen zu den Werken von Alfred Kubin und Gottfried Helnwein haben in der Vergangenheit bewiesen, dass Kassenschlager im Lentos möglich sind. Lebenswerke der sehr populären, bereits verstorbenen österreichischen Künstler, wie Aric Brauer, Ernst Fuchs, Friedensreich Hundertwasser oder Fritz Aigner zu präsentieren, würden mit Sicherheit mehr Publikumserfolg garantieren als das derzeitige Angebot“, so Klitsch.

FP-Gemeinderätin Martina Tichler: Keine öffentlichen Mittel für ordinären Aktionismus im Nordico!

ÖVP-Kulturstadträtin soll diese Steuergeldverschwendung stoppen!

Eine Ausstellung im Linzer Nordico unter dem Aufhänger „What the Fem*“ lässt derzeit die Wogen hochgehen. In den Räumlichkeiten des Museums können Frauen einen 3D-Druck ihrer Vulva anfertigen. Vor dem Hintergrund des anstehenden Weltfrauentages findet FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler klare Worte zur Aktion: „Es ist ein Unding, Frauen unter dem Aufhänger des Feminismus immer noch auf ihre Vulva zu reduzieren. Das hat mit der Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau schlichtweg nichts zu tun. Von Frau zu Frau appelliere ich an ÖVP-Kulturstadträtin Lang-Mayrhofer, diesen Unsinn zu stoppen. Außerdem muss die Förderwürdigkeit derart sinnloser Aktion bzw. der Einrichtungen, die diesen fragwürdigen Einlagen Bühnen bieten, auf den Prüfstand. Was sagt eigentlich das Kontrollamt dazu?“, so Tichler, die daran erinnert, dass die Stadt Linz die städtischen Museen jährlich mit über drei Millionen Euro subventioniert.
Angesichts verschärfender sozialer Krisen fordert Tichler ein Umdenken in der städtischen Frauenpolitik: „Was hier den Linzer Frauen aufgebürdet wird, ist an Doppelmoral nicht zu überbieten. Während viele fleißig arbeitende und oft alleinerziehende Frauen nicht wissen, wie sie aufgrund der derzeitigen Umstände über die Runden kommen sollen, werden weiterhin öffentliche Mittel für ordinäre und für niemandem hilfreiche Aktionen bereitgestellt. Dieses Steuergeld wäre für soziale Zwecke viel besser aufgehoben“, zeigt Tichler auf.

GR Danner/Klitsch: Kontrollamt bestätigt FPÖ-Kritik an Museen der Stadt Linz

FPÖ nach Kontrollamtsbericht: Traditionelle Künstlerinnen und Künstler aus dem Zentralraum vor den Vorhang holen

„Die Besucheranzahl sind noch immer nicht auf einem zufriedenstellenden Niveau. Ganz im Gegenteil: Im Jahr 2021 lagen die Zahlen sogar deutlich unter den von 2019 vor Corona (2019: 72.600; 2021: 38.600; -46,8%)“, nehmen GR Manuel Danner, stv. Kontrollausschuss-Vorsitzender, und GR Ute Klitsch, Kultursprecherin der FPÖ Linz, Bezug auf einen aktuellen Bericht des Kontrollamtes über die Museen der Stadt Linz GmbH (Lentos und Nordico). „Mit einem Anstieg in nächster Zeit rechnet auch das Kontrollamt nicht.“

„Das schlägt sich auch auf die finanzielle Situation nieder. Die Umsatzerlöse sind seit 2019 um knapp 40 Prozent auf 390.400 Euro (2021) zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen die notwendigen Zuschüsse der Stadt Linz von 840.000 auf 3,9 Millionen Euro“, machen GR Danner und Klitsch auf den hohen Finanzierungsbedarf aufmerksam.

„Dass die gestiegenen Zuschüsse darauf zurückzuführen sind, dass die Stadt Linz jene der Linz AG übernommen hat, ist wenig zufriedenstellend. Ob das Geld nun aus der linken oder rechten Hosentasche kommt, ist letztlich ohne Belang. Zahlen muss es am Ende der Steuerzahler“, betonen Danner und Klitsch.

„Gemeinsam mit der Kulturstadträtin Lang-Mayerhofer müssen sich Lentos und Nordico endlich ein attraktives Konzept überlegen, das bei der Mehrheit der Linzer Bevölkerung ein Interesse weckt. Nischenthemen müssen der Vergangenheit angehören“, schlägt GR Klitsch unter anderem vor, insbesondere traditionelle Künstlerinnen und Künstler aus dem Zentralraum vor den Vorhang zu holen.