Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml zu Triage auf Kinderpsychiatrie: Niedergelassene kostenlose Angebote sollen für rasche Hilfe sorgen und stationären Bereich entlasten!

ÖGK muss handeln: Probleme sind schon länger bekannt, zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie fehlen aber nach wie vor

„Es ist bereits fünf nach zwölf! Die Engpässe und Probleme im Bereich der Kinderpsychiatrien sind schon länger bekannt, es fehlen aber nach wie vor zusätzliche Angebote“, zeigt der Linzer Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml auf. Bereits im Dezember 2021 gab es einen lauten Hilferuf der Kinderpsychiatrie in Oberösterreich. „Aufgrund der Pandemiesituation, die Kinder psychisch immer mehr unter Druck brachte, war schon damals etwa die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Kepler-Universitätsklinikums stationär mit einer Auslastung von 110 bis 150 Prozent konfrontiert. Damals teilte deren Leiter sogar mit, dass aktuell keine Kinder und Jugendliche mit krankhaften Essstörungen aufgenommen werden können“, erinnert Raml. Die Situation hat sich bislang nicht entspannt, wie ein aktueller Bericht in einer Tageszeitung heute drastisch aufzeigt. Der Linzer Gesundheitsstadtrat fordert von der Österreichischen Gesundheitskasse daher dringend zusätzliche Angebote im niedergelassenen Bereich: „Am wichtigsten ist es, den Betroffenen rasch zu helfen. Aus vielen Erfahrungsberichten weiß ich, dass die Spitäler oft als Erstanlaufstelle aufgesucht werden, weil es im psychiatrischen und psychotherapeutischen niedergelassenen Bereich zu wenig Angebote gibt oder viele Leistungen selbst zu bezahlen sind. Das ist für viele einfach unleistbar oder mit Wartezeiten von mehreren Monaten verbunden. Beides ist unzumutbar. Die Österreichische Gesundheitskassa muss daher niedergelassene kostenlose Angebote schaffen, die erstens den Kindern und Jugendlichen eine rasche Hilfe bieten und zweitens den stationären Bereich für schwer Erkrankte entlasten.“
Die teils überschießenden und bis heute nicht seriös evaluierten Freiheitsbeschränkungen während der Corona-Pandemie belasteten Kinder und Jugendliche in besonderem Ausmaß, weiß Raml aus Daten der Kinder- und Jugendhilfe: „Die Med-Uni Wien hat bereits im Oktober 2021 festgestellt, dass mehr als die Hälfte der Schüler durch die Pandemie an depressiven Symptomen leiden. Zugleich würden 70.000 kassenfinanzierte Therapieplätze fehlen, deren Ausbau etwa auch die Bundesjugendvertretung seit längerem fordert. Aus den Untersuchungen für den Linzer Gesundheitsindikator wissen wir zudem, dass fachspezifische medizinische Angebote von Menschen aus ganz Oberösterreich überdurchschnittlich gern in der Landeshauptstadt in Anspruch genommen werden. Beim Ausbau sollte man sich daher wohl ebenso auf den immer besser erreichbaren Zentralraum konzentrieren.

Gesundheitsstadtrat Raml anlässlich Weltnichtrauchertag: „Aufklärung, Anreize, Alternativen – alle Möglichkeiten für freiwillige Rauchentwöhnung nutzen“

Gesundheitsbefragung der Stadt Linz zeigt erfreulichen Rückgang des Raucheranteils

„Bei den regelmäßigen Erhebungen im Rahmen der Linzer Gesundheitsbefragungen geht der Raucheranteil kontinuierlich zurück. Überdies gaben in der letzten Befragung im Herbst des vergangenen Jahres 70 % der Raucher an, gerne mit dem Rauchen aufhören oder dieses zumindest reduzieren zu wollen. Diese erfreuliche Entwicklung unterstütze ich als Gesundheitsstadtrat vorbehaltlos“, so Dr. Michael Raml anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai. Der freiheitliche Linzer Gesundheitsstadtrat unterstützt dabei einen umfassenden Ansatz: „Bei Kindern und Jugendlichen setze ich in Sachen Tabak- und Nikotinkonsum auf eine strikte Verbotspolitik. Die Novellierung des oberösterreichischen Jugendschutzgesetzes bezüglich des strikten Verbotes von Tabakersatzprodukten wie Nikotinbeuteln ist dabei der völlig richtige Weg. Mündige Erwachsene brauchen jedoch keine Verbote, sondern Aufklärung, Anreize und – ganz wichtig – Alternativen. Das Angebot für risikoreduzierte Alternativprodukte muss strategisch bei der Raucherentwöhnung eingeplant werden. Wenn es niedrigschwellige Möglichkeiten gibt, um Raucher von der Zigarette wegzubringen und dabei das allgemeine Gesundheitsrisiko zu senken, dann muss hier verstärkte Aufklärungsarbeit stattfinden. Experten zufolge kann Rauchern durch Alternativprodukte bestenfalls der selbstbestimmte Weg in eine suchtfreie Zukunft, jedenfalls aber in ein reduziertes Krebsrisiko geebnet werden.“

Raml erinnert die Bundesregierung im Zuge dessen an die Verpflichtung zur Beteiligung an der gemeinsamen europäischen Anstrengung zur Krebsbekämpfung im Rahmen des gleichnamigen EU-Plans. Insbesondere während der Coronajahre seien in puncto onkologischer Vorsorge leider „mehr Rückschritte als Fortschritte“ gemacht worden, so der Gesundheitsstadtrat. „Die Bundesregierung hat hier also dringenden Aufholbedarf und muss auch endlich die Scheuklappen ablegen. Ich erwarte mir eine breite Aufklärungskampagne über die Bedeutung der Krebsvorsorge, um die gefährlichen Versäumnisse der Coronajahre zumindest zum Teil wieder wettzumachen.“

Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml: 12 Millionen Euro Investition in Linzer Spitäler

„Gute Nachrichten für Linz: Über zwölf Millionen Euro sollen in unsere Spitäler investiert werden. Neben Sanierungsmaßnahmen wird im Kepler Universitätsklinikum beispielsweise eine betriebliche Kinderbetreuung aufgebaut. Das ist ein großer Schritt, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Mitarbeiter zu verbessern. Beim Ordensspital der Elisabethinen steht die Erweiterung der Zellseparation an. All diese Maßnahmen sind ein klares Bekenntnis zum modernen Ausbau der Versorgungssicherheit unserer Stadt“, begrüßt FPÖ-Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml die heutigen Beschlüsse der Oö. Gesundheitsplattform.
 
Übersicht der Investitionsvorhaben in Spitäler der Stadt Linz:
• Kepler Universitätsklinikum
o Generalsanierung des Anästhesiologischen Intensiv-Bereichs (7,3 Mio. Euro)
o Aufbau Krabbelstube + Kindergarten (3 Mio. Euro)
• Ordensklinikum Elisabethinen
o Neubau Zellseparation (2 Mio. Euro)

Psychische Gesundheit an Schulen: Linz ist Vorreiter

8 von 10 Jugendlichen wünschen sich schulisches Angebot – In Linz bereits etabliert

Eine aktuelle große Jugendstudie zeigt, dass sich 82 Prozent der Jugendlichen in Österreich mehr schulisches Angebot zum Thema „Psychische Gesundheit“ wünschen. Der Linzer Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml hat in den städtischen Volks- und Mittelschulen bereits ein entsprechendes Angebot etabliert. „Seit 2021 bieten wir sogenannte Glücksworkshops an, die sehr großen Zuspruch erhalten. Dabei wird mit den Kindern unter anderem an der Stärkung der Resilienz, der Förderung der Lebenskompetenzen und der eigenen Selbstbehauptung gearbeitet. Das alles dient der nachhaltigen Stärkung der psychischen Gesundheit der Kinder. Die positiven Rückmeldungen von Kindern, Lehrern und Eltern bestärken uns, weiterhin den Schulalltag um diese wichtige Komponente zu erweitern“, erklärt Raml.

Die Corona-Pandemie hat uns allen vor Augen geführt, dass schon im Kindesalter die psychische Gesundheit stark leiden kann. „Mir ist es deshalb persönlich wichtig, hier direkt bei den Kindern anzusetzen. Da der Bedarf nach einem Angebot bei ihnen offenbar sehr groß ist, hoffe ich, dass zahlreiche Städte dem guten Linzer Beispiel folgen. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, ein Schulfach zur psychischen Gesundheit fix im Lehrplan als eigenes Schulfach zu verankern“, schlägt Raml vor.