Raml: Chatskandal an der Pflegeschule Gmunden ist Warnsignal

Unsere Kinder, Kranken und Senioren haben die besten Pflegekräfte verdient

Die Pflege von hilfsbedürftigen Menschen ist einer der wohl wichtigsten, ehrenvollsten und schwierigsten Berufe, die unsere Gesellschaft kennt. Vielleicht ist der Pflegeberuf auch einer der schönsten Berufe, wenn man davon ausgeht, dass sich Menschen grundsätzlich innerhalb einer festgelegten Gesellschaft gerne und mit Freude unterstützen, so Dr. Michael Raml, Gesundheitsstadtrat der Landeshauptstadt Linz in einem ersten Statement zum Chatskandal an der Gmundner Pflegeschule.

Umso mehr mache es ihn betroffen, wenn junge Menschen, die diesen Beruf gewählt haben, sich von einer Art und Weise brutal, empathielos und grausam zeigen, wie das schlicht unvereinbar ist mit jeder Aufgabe in einer Gesellschaft, insbesondere aber mit einer Aufgabe im Bereich der Pflege, so Raml weiter.

Raml: „Linz stellt als Landeshauptstadt das größte Arbeitsfeld für Pflegekräfte in Oberösterreich und ich erwarte mir, dass die Ausbildung der Pflegekräfte von morgen die beste ist, die es gibt. Denn unsere Kinder, Kranken und Senioren haben die besten Pflegekräfte verdient und als Stadtrat, aber auch als Bürger und Mensch werde ich alles in meiner Macht stehende tun, um das zu gewährleisten, auch dann, wenn sich Probleme nicht auf meiner politischen Ebene auftun.“ Dies sei alles, was er vorerst dazu sagen möchte, so Raml weiter, er wolle keine Politisierung des Vorfalles und keine Schuldigen ohne ein etwaiges Gerichtsverfahren ausmachen.

„Ich möchte ausschließlich sensibilisieren, dass wir im Bereich Pflege bei Auswahl der Schüler, Monitoring des Unterrichtes, Ausbildung und Auswahl der Pädagogen besonders achtsam sein müssen. Wenn Jugendliche gerade in dieser psychisch extrem anspruchsvollen Ausbildung überfordert sind, sind sie entweder nicht für diesen Beruf geeignet oder es gibt Verbesserungsbedarf in der pädagogischen Begleitung“, zieht Raml Resümee. „Gewaltverherrlichung ist nicht zu akzeptieren, es kann aber besonders bei überforderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Hilfe sein, den man nicht überhören sollte“, so Raml. Er erwarte sich als Gesundheitsstadtrat volle Aufklärung zu diesem Vorfall durch die Pflegedirektion der Gesundheitsholding und in Zukunft eine Information über solche Vorfälle bevor Medien es aufdecken. Transparenz und Offenheit sei der erste Schritt zur Situationsverbesserung, so der Gesundheitsstadtrat abschließend.