„Vor neun Jahren versprochen, bis heute nicht umgesetzt – historische Denkmäler müssen erhalten werden“
FP-Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr erinnert die Linzer SPÖ an ein zentrales Versprechen: Die historische Eisenbahnbrücke sollte nicht vollständig verschwinden, sondern in Teilen erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Der damalige Bürgermeister Klaus Luger hat selbst zugesichert, dass einer der drei Bögen als historisches Element weiterleben soll – und zwar im Hafengebiet. Er sprach damals sogar von vielen Ideen, vom Brückenelement als kleine Brücke bis hin zum umgebauten Restaurant“, erinnert Grabmayr. Luger kündigte bei der Demontage im Juni 2016 an, ein Bogen solle erhalten bleiben und eine neue Nutzung finden. Zwar räumte er bereits damals ein, dass dafür kein Budget vorgesehen sei, betonte aber, dass über die Projekte diskutiert werde. „Neun Jahre später ist klar: Es wurde weder budgetiert noch ernsthaft diskutiert – das historische Brückenteil liegt überwachsen und verrostet im Hafen.
Besonders brisant: Die damalige Initiative „Brücke für Linz“ – die sich für den Neubau und die Schaffung eines Brückendenkmals aus den Resten der alten Brücke eingesetzt hatte – wurde von keinem Unbekannten gegründet, nämlich vom aktuellen SPÖ-Finanzstadtrat Thomas Gegenhuber. „Dieser hätte als damaliger Denkmalsvorkämpfer und nunmehrigen Finanzverantwortlicher sowohl die emotionale Motivation, als auch die Möglichkeit, eine vernünftige Gegenfinanzierung aufzustellen!“, stellt Grabmayr fest.
Aus dem Zwischenlager ist ein Endlager geworden.
Der FP-Fraktionsobmann betont, dass die Zeit des Neubaus zwischen 2016 und 2021 zweifellos intensive Planungs- und Baujahre waren, in denen der Fokus auf den möglichst schnellen Bau einer neuen Donauquerung gelegt werden musste. „Aber spätestens nach der Eröffnung der neuen Brücke hätte der neue Planungsreferent Prammer sich um einen adäquaten Platz für das bauhistorische Denkmal kümmern müssen.“ Auch angesichts der angespannten Finanzlage wäre das ein sinnvolles Projekt, das Identität stiftet und die Geschichte der Stadt sichtbar macht. „Wenn man bei unnötigen Luxusprojekten – wie den Besuch von Spukhäusern in Großbritannien und das Erforschen vom Klingeln der Münzen im Parkautomat – spart, bleibt genug Raum für dieses zeithistorische Wahrzeichen. Der Bogen gehört aus dem Dornröschenschlaf geholt und dorthin, wo die Linzer ihn sehen können – in den öffentlichen Raum und nicht im Gestrüpp des Hafens.“