Gesundheitsstadtrat Dr. Raml zu fehlenden Hausärzten in der Landeshauptstadt: Die ÖGK muss endlich handeln!

In Linz fehlen aktuell fünf Hausärzte mit Kassenvertrag – Die Folge sind verzweifelte Neu-Patienten und überfüllte Spitalsambulanzen

Der Ärztemangel in der Landeshauptstadt ist leider eine negative Konstante. Laut aktuellen Zahlen der Ärztekammer sind in Linz aktuell fünf Kassenarztstellen unbesetzt, die mehrere tausend Patienten abdecken sollten. Es gibt kaum mehr praktische Ärzte, die neue Patienten aufnehmen. Viele davon rufen verzweifelt bei mir an. Ich weiß auch schon nicht mehr, wohin ich sie empfehlen kann“, zeigt der Linzer Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml auf. „Durch den Engpass im niedergelassenen Bereich sehen sich viele Patienten gezwungen, in eine Spitalsambulanz auszuweichen. Die Folge sind stundenlange Wartezeiten in Ambulanzen, die eigentlich für schwere Notfälle und nicht als Ersatz für die hausärztliche Versorgung vorgesehen sind. Das gefährdet die medizinische Versorgungssicherheit und erzeugt außerdem unnötig hohe öffentliche Kosten.“

Der Gesundheitsstadtrat nimmt die für den niedergelassenen Bereich zuständige ÖGK in die Pflicht: „Mir ist bewusst, dass es in vielen medizinischen Bereichen einen Mangel gibt. Dennoch ist es die gesetzliche Aufgabe der Österreichischen Gesundheitskassa, eine flächendeckende ärztliche Versorgung im niedergelassenen Bereich sicherzustellen. In Linz gelingt das leider nicht. Die Versicherten zahlen hohe Pflichtbeiträge an die ÖGK und haben ein Recht auf eine gute ärztliche Versorgung. Eine Autoversicherung kann man wechseln, wenn man mit der Leistung nicht zufrieden sein sollte. Bei der Krankenversicherung ist man gebunden und damit ausgeliefert. Es ist unzumutbar, dass man eine Zusatzversicherung abschließen muss, weil die Basisversorgung in vielen Fällen nicht mehr funktioniert.“

„Wir brauchen eine nachhaltige Lösung des Ärztemangels, bei der die Bedürfnisse der Patienten und Mediziner entsprechend berücksichtigt werden. Dazu gehört eine leistungsorientierte Honorierung, wie es in jedem privat geführten Unternehmen selbstverständlich ist. Die ÖGK war jedoch bisher nicht in der Lage, mit den Ärzten eine vernünftige, einheitliche Honorarbasis zu finden. Das treibt viele Mediziner weg von Kassenverträgen und hin zum Wahlarztmodell“, so Raml.

Ein massives Problem stellt auch die Abwanderung von Medizinabsolventen ins Ausland dar. Gesundheitsstadtrat Raml hat bereits vor mehreren Monaten gemeinsam mit LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner zwei Forderungen an den Gesundheitsminister gerichtet: Ein Überdenken der Studienplatzregelung für österreichische Medizinstudenten und ein bundesweites Stipendium für jene, die sich für eine versorgungswirksame Tätigkeit nach dem Studium in Österreich verpflichten. Eine positive Reaktion ist aber bislang ausgeblieben.